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Thema: Dashcams Yay or Nay? (17716-mal gelesen)
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Dashcams Yay or Nay?

Aus gegebenem Anlass (heute entscheiden die Gerichte über die künftige Zulassung) starte ich hier einfach mal eine Diskussion über Benutzung von Dashcams in Fahrzeugen zur Aufklärung von Unfällen und Straftaten.

Bisher sah die Situation so aus, dass die meisten Richter das Recht des Individuums auf Datenschutz höher als die Aufklärung bewerteten.

Nehmen wir mal Russland als Beispiel: Da fährt fast jeder mit den Dingern rum und ja, davon findet sich viel auf Youtube wieder, aber dort gab es viele Versicherungsbetrüge und letztendlich bin ich der Meinung, dass eine Dashcam hier auch evtl. eine kleine Abschreckung für Verkehrssünder darstellen könnte.

Natürlich wird es auch einige Leute geben, die eine Welle an Kleinigkeiten zur Anzeige bringen werden, die am Ende unser Rechtssystem überbelasten, aber im Grunde finde ich, ist eine akkurate Aufklärung essentiell für unser Rechtssystem ist und eine Dashcam hält vielleicht auch den ein oder anderen davon ab, sich wie ein Asi auf täglicher Basis zu verhalten.

Nachdem meine Schwester Opfer von Versicherungsbetrug geworden ist, bin ich auch davon überzeugt, dass eine Dashcam sinnvoll ist.

Wie steht ihr dazu?

Antw.: Dashcams Yay or Nay?

Antwort Nr. 1
Wenn es beim Prius 4 nicht so schwierig wäre, sie unterzubringen, würde ich bereits mit einer rum fahren. Ist ja nicht so, dass ich damit Frauen unter den Rock gucken kann und das bei Youtube hochladen kann (sorry für das sexistische Beispiel, aber es verdeutlicht, dass vor Dashcams nur der Angst haben muss, der sich daneben benimmt).

Antw.: Dashcams Yay or Nay?

Antwort Nr. 2
Das Auto ist doch schon voll von Kameras, schön wäre, wenn das bereits in Fahrzeug direkt integriert wäre und man nicht eine Dashcam zukaufen müsste.

Ich finde Dashcams sinnvoll zur Aufklärung von Unfallhergängen und auch um Fälle wie schwere Nötigung belegen zu können. Würde unsere Straßen mittelfristig deutlich sicherer machen.


Antw.: Dashcams Yay or Nay?

Antwort Nr. 4
Nun ja, unter den Rock gucken kann man nicht, aber die Kamera schaut regelmäßig in die Privatsphäre unbeteiligter Dritter. Das klassische Beispiel ist der kollaterale Blick ins Wohnzimmer beim Einparken. Für fest installierte Kameras ist das verboten. Bei bewegten Kameras hier liberaler zu sein wäre nur dann gefertigt, wenn diesem Verlust an Privatsphäre ein überwältigender Gewinn an Aufklärungshäufigkeit gegenüber stünde. Ich fürchte, die Relation stimmt hier nicht.

Antw.: Dashcams Yay or Nay?

Antwort Nr. 5
Ist dieses Argument zu Zeiten von Smartphones mit Kameras, die mittlerweile jeder hat, wirklich noch relevant?

 

Antw.: Dashcams Yay or Nay?

Antwort Nr. 6
Zumal die Dashcam in der Regel nur puffert und nicht jede Fahrt vollumfänglich speichert, um sie ebenso vollumfänglich auf Youtube zu veröffentlichen.

Antw.: Dashcams Yay or Nay?

Antwort Nr. 7
Nun ja, eine Smartphonekamera muss i.d.R. explizit gestartet werden, womit der Eigener im Zweifel bewusst einen Bruch der Privatsphäre anderer veranlasst. Das ist durchaus etwas anderes als anlasslose Überwachung. Spannend und sicher kontrovers ist allerdings die Einordnung von Systemen, bei denen man quasi a Posteriori den Auslöser drückt, die also extrem zeitnah löschen wenn nicht explizit daran gehindert. Prinzipiell empfinde ich das als eine technisch elegante Variation der expliziten Auslösung. Ich finde das allerdings insofern eine schwierige Grauzone, als Nutzer sich im Zweifel natürlich für das Speichern entscheiden werden - selbst wenn die Erwartung der Sicherung nützlicher Information sehr gering sein mag.

Antw.: Dashcams Yay or Nay?

Antwort Nr. 8
Wäre es denn in Ordnung, wenn jedes Auto eine Blackbox hätte, die verschlüsselt ist und nur im Falle eines Unfalls ausgelesen werden kann/darf?

Das geht natürlich etwas am Urteil vorbei, wonach sich bei einer Erlaubnis jeder selbst drum kümmern muss oder darf.

Antw.: Dashcams Yay or Nay?

Antwort Nr. 9
Also rechtlich ist es doch schon jetzt so: Aufnehmen darfst du bei der Fahrt, nur veröffentlichen nicht so ohne weiteres. Schwieriger wird es, wenn das Auto steht und die Überwachung da weiterläuft.

Die große rechtliche Frage ist doch nur, ob eine Dashcam-Aufnahme für Gerichte zwingend als Beweis gilt. Bisher hat das jedes Gericht im Rahmen der freien Beweiswürdigung selber entschieden. Hier sehe ich aber, als rechtlicher Laie, bei der Güterabwägung die Vorteile der Dashcam schwerer wiegen, denn dem potentiellen Datenschutzverstoß.

Was aber weiterhin auf gar keinen Fall geht ist, dass das Video bei Youtube hochgeladen wird und einzelne Personen darauf ohne ihre Einwilligung identifizierbar sind.

Antw.: Dashcams Yay or Nay?

Antwort Nr. 10
Nein, das Problem heißt nicht Veröffentichung bspw. auf YouTube, sondern anlasslose Überwachung. Wenn sie nicht verboten wäre, dann hätten die Gerichte überhaupt kein Problem mit der Würdigung der -i.d.R. ja nicht aus YouTube stammenden- Videos als Beweismittel. Das Problem ist ja gerade, dass das potentielle Beweismittel rechtswidrig gewonnen wurden. Und damit fängt das Abwägungsproblem an, welches mal so und mal anders entschieden wird. Wenn das Aufnehmen für den Eigenbedarf erlaubt wäre, dann hätte bereits jetzt kein Richter ein Problem. Aber Aufnahmen im öffentlichen Raum unterliegen bislang glücklicherweise engen Grenzen. Und diese zu öffnen erfordert durchaus eine sehr genaue Einzelfallabwägung; der Schritt zu missbräuchlicher Überwachung ist in Anbetracht moderner Erkennungstechnologien selbst bei Löschung des eigentlichen Videos bisweilen nicht weit. Man überlege die Möglichkeit zur Auswertung entsprechender Datenspuren.

Antw.: Dashcams Yay or Nay?

Antwort Nr. 11
In Anbetracht, dass fast jeder seine Bilder im Social Media irgendeiner Firma anvertraut, kommt mir das Pochen auf Datenschutz im öffentlichen Ruam irgendwie wie verblendet vor.

Die Leute haben kein Problem irgendwo Fotos zu schießen, Videos zu drehen, Selfies und Nudepics über Whatsapp zu verschicken, aber wehe einer filmt beim Fahren.
Zum Glück wird schon gegen filmenede Gaffer vorgegangen. Das sind oft die gleichen, die sowas nicht wollen.

Glaube eher die Leute fühlen sich mit schlechtem Gewissen mit der Hand in der Keksdose erwischt.

Das trifft natürlich nicht auf jeden zu und ich bin normalerweise auch für Datenschutz, aber Verkehrsrecht und Schuldfrage ist jedesmal ein Krampf. Ich kenne zig Leute, die durch Fehlentscheide Geld verloren haben und dann regt sich Widerstand weil man temporär auf nem Datenspeicher ansatzweise erkennbar ist, wo man bei Google längst gläsern ist.

Antw.: Dashcams Yay or Nay?

Antwort Nr. 12
Das klassische Beispiel ist der kollaterale Blick ins Wohnzimmer beim Einparken. Für fest installierte Kameras ist das verboten.
Dagegen gibt es Gardinen. Ich darf ja auch mit Videokamera herumlaufen und Filmen, wenn es mir Spaß macht. Solange ich das nicht veröffentliche.

Ich hätte mir schon lange eine Dashcam installiert, wenn ich nicht den Aufwand des Markenvergleichs und anschließender Installation (Dauerplus, kein Dauerplus, Auswirkungen auf Batterie, etc) fürchten würde. Ich suche eine Dashcam, die bei Erschütterung des Autos die Sekunden vor und nach der Erschütterung aufzeichnet. Es gibt leider zu viele, die beim Parken ein Auto beschädigen und dann Unfallflucht begehen. War auch schon Opfer. Wird leider zu oft als Kavaliersdelikt angesehen. Wenn jeder davon ausgehen müßte, dass so etwas aufgezeichnet wird, würde sich mancher anders verhalten.....

Antw.: Dashcams Yay or Nay?

Antwort Nr. 13
Stimmt, die würden dann noch Deine Scheibe einschlagen und die Cam klauen. :'(


Letztlich geht es bei dem ganzen Theater doch nur um Eines. Wer die Datenhoheit haben soll.


Und das ist ganz sicher nicht der gemeine Bürger.

Antw.: Dashcams Yay or Nay?

Antwort Nr. 14
Seit ein paar Jahren habe ich eine Dashcam, die bei meinem Unfall im Januar leider im falschen Auto hing. Seit ein paar Tagen danach habe ich auch im Yaris eine hängen. Es ist traurig, dass man dies heute braucht - mir wäre es ohne auch lieber.